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Die Regeln, die die Bewgungsweise jeder Hand und der Finger leiten, sind diejenigen, welche die größte Beherrschung des Instruments fördern. Das gilt nicht nur für die Schwierigkeiten, deren Überwindung sie ermöglichen, sondern auch für die, die sie vermeiden helfen.
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Von der Haltung der rechten Hand ist, außer der Beschaffenheit, dem Umfang und der Vielfalt der Klänge, auch die Leichtigkeit in den Bewegungen der Finger abhängig. Von ihrer Tätigkeit hängen wiederum der Rhythmus, der Ausdruck, die Tonabstufungen und die ganze Klangskala ab, die eine gewissenhafte Ausführung verlangt.
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Die linke Hand ist diejenige, die die Kraft und die Bewegung der Finger auf dem Griffbrett einteilt. Von ihrer Haltung hängen die Leichtigkeit und Unabhängigkeit der Fingerbewegungen ab. Ihre Tätigkeit trägt zur Klarheit, Verlängerung, Geschwindigkeit und Vielfalt der Töne bei.
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"Die Saiten schwingen oder erzeugen Töne aufgrund des Impulses, der ihnen von den Fingern der rechten Hand gegeben wurde und, allgemein gesagt, aufgrund der Kraft, mit der diese Saiten von den Fingern der linken Hand gegriffen werden." (Aguado)
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Die gleichzeitige Mitwirkung beider Hände ist unbedingt erforderlich: Die rechte Hand bringt die Schwingungen hervor, die Linke unterstützt und verlängert sie. Auf diese Weise ist die Tätigkeit der rechten Hand für den einzelnen Ton momentan verantwortlich, während die linke Hand diesen so lange fortsetzt, wie die Schwingungen dauern sollen.
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Die Saite muß von der linken Hand in demselben Augenblick gegriffen werden, in dem die Rechte ihr den Impuls versetzt. Das erfordert für beide Hände eine genaue Bewegungsübereinstimmung.
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Der größte Nachdruck wird bei der linken Hand niemals überflüssig sein. Die rechte Hand muß ihre Kraft einteilen, damit sie den Erfordernissen entsprechend deutliche, kräftige und laute Töne hervorbringen kann, ohne dass diese hart sind und klare, weiche und sanfte Töne, ohne dass diese schwach sind.
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