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Musiklehre für Gitarre Index
 
Link Inhalt / 1. Grundlagen der Musik
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1.1. Ton, Klang und Geräusch 
 
Back to top  Entstehung eines Tones, Klanges oder Geräuschs
Voraussetzung für das Entstehen eines Tones, Klanges oder Geräuschs ist ein elastischer Körper, der:
  • fest (z.B. die Saiten der Gitarre oder Klaviers, das Fell der Trommel) oder
  • gasförmig (z.B. die Luftsäule in der Flöte)
sein kann. Durch äußere Einwirkungen (z.B. durch Anschlagen der Saite oder des Felles, durch Anblasen der Flöte):
  • gerät dieser Körper in Schwingungen,
  • die sich kugelförmig ausbreiten und so vom Schallerzeuger über den Schallträger Luft
  • zum Schallempfänger (Ohr, Mikrofon) gelangen.
Auch auf elektronischem Weg kann die Tonerzeugung durch verschiedene Formen der Klangsynthese erfolgen (z.B. im Synthesizer, in Keyboards und E-Orgeln).
Back to top  Ton, Klang und Geräusch
Je nach Art der Schwingung sprechen die Akustiker vom:
  • Klang (regelmäßige, periodische Schwingung)
  • Ton (bei sinusförmigen Schwingungen)
  • Geräusch (aperiodische, unregelmäßige Schwingungen)
Back to top  Ton
Sinusschwingung Die wichtigsten Eigenschaften eines Tones sind:
  • Tonhöhe,
  • Tonstärke und
  • Tonfarbe.
Ton hoch tief stark schwach Die Tonhöhe ergibt sich aus der Anzahl der Schwingungsperioden pro Sekunde, gemessen in Hz (Hertz; benannt nach dem Physiker Heinrich Hertz), bezeichnet als Frequenz. Hohe Frequenzen (Schwingungszahlen) entsprechen hohen Tönen, niedrige Frequenzen tiefen Tönen (z.B. Klavier und Harfe: kurze Saiten = hohe Töne, lange Saiten = tiefe Töne; bei der Orgel: kleine Pfeifen = hohe Töne, große Pfeifen = tiefe Töne)

Die Tonstäke wird in Phon (griech. = Ton, Laut) gemessen und entspricht der Weite der Schwingung. Die größte Entfernung vom Ruhepunkt wird Amplitude (lat. = Weite, Größe) genannt. Je größer die Amplitude, desto stärker der Ton.
Back to top  Klang
Der Ton, also eine einfache sinusförmige Schwingung, kommt in der Musikpraxis nur selten vor (z.B. im Tongenerator elektronischer Musikinstrumente).

In der Regel wird der Grundton von weiteren periodischen Schwingungen, die ganzzahlige Vielfache der Grunschwingung sind, überlaget. Sie werden als harmonische Übertöne, auch Partial- (pars, lat. = Teil) oder Teiltöne bezeichnet und entsprechenden den sogenannten Naturtönen. Über dem Grundton C ergibt sich die folgende theoretisch unendliche Reihe:
Schwingungsverhaeltnis Noten c

(In der Partialtonreihe ist der Grundton der 1. Partialton. Die Obertonreihe beginnt über dem Grundton: 1. Oberton = 2. Partialton. Die Naturtöne entsprechen in ihrer Zählung der Partialtonreihe.)
Schwingende Saite
Aus den Saitenverhältnissen lassen sich die Intervallverhältnisse ableiten:

reine Oktave 1 : 2
reine Quinte 2 : 3
reine Quarte 3 : 4
große Terz 4 : 5
kleine Terz 5 : 6
große Sekunde 8 : 9
kleine Sekunde 15 : 16
Im Gegensatz zum "reinen" Ton bezeichnet der Akustiker die hörbare Summe von Grund- und Obertönen als Klang. Allerdings wird im allgemeinen Sprachgebrauch hierfür meist der Begriff "Ton" verwendet.

Anzahl und Stärke der mitschwingenden Obertöne sind bei jedem Instrument und jedem gesungenen oder gesprochenen Vokal unterschiedlich und bilden das typische Klangspektrum. Sie bestimmen entscheidend die Klangfarbe, die jedoch auch von dem Ein- und Ausschwingvorgängen (bestimmt vom Baumaterial der Instrument) abhängen. So kommte es, daß ein Ton von gleicher Höhe und Stärke auf verschiedenen Instrumenten unterschiedlich klingt.
Back to top  Geräusch
Ein Geräusch resultiert aus einer aperiodischen Schwingung und hat keine exakt bestimmbare Tonhöhe. Frequenz und Stärke seiner Bestandteile ändern sich zeitlich und unterliegen keiner Gesetzmäßigkeit. Die Teilschwingungen bilden kein ganzzahliges Verhältnis (unharmonische Obertöne). "Geräuschinstrumente" sind z.B. Trommeln, Becken, Klappern, Rasseln usw. In Musikwerken werden Geräusche auch als illustratives Element genutzt, z.B. Donner, Wellen, Sturm, Pferdegetrappel, Vogelgezwitscher, Schlachtengetümmel, u.v.a. Besonders in der zeitgenössischen und elektronischen Musik bilden Geräuschanteile ein wesentliches kompositorisches Element.
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