Tonalität
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Die wesentliche Grundlage für das musikalische Hören und Erkennen musikalischer Zusammenhänge ist die Tatsache, daß die Töne einer Melodie untereinander in bestimmten funktionalen Beziehungen stehen. Im Laufe der historischen Entwicklung haben sich bevorzugte typische Tonfolgen bzw. melodische Gerüste herausgebildet, denen das Gehörte zuordbar ist. Diese spezifische Eigenschaft, das Bezugssystem und die Funktion der einzelnen Töne wird als Tonalität bezeichnet.
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Tonleitern
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Die zum Singen und Musizieren verwendeten Töne lassen sich also ordnen und in akustisch berechenbare Bezugsreihen, in Skalen und Tonleitern (Material- und Gebrauchstonleitern), zusammenfassen, wobei jeder Ton nur einmal vertreten ist. Eine Tonleiter als Erscheinungsform der Tonalität ist eine stufenweise Folge von Tönen in einer feststehenden, charakteristischen Anordnung der Tonschritte, der Intervallabstände der einzelnen Töne.
In den einzelnen Musikkulturen entstand eine Vielzahl zum Teil erheblich voneinander abweichender Bezugsreihen. Deren Aufbau und Tonbestimmung, besonders in der außereuropäischen Musik, unterliegt unterschiedlichen Gesetzmäßigkeiten. Seit dem 17. Jahrhundert bilden die Dur- und Molltonalität mit den entsprechenden Leitern die Grundlage unseres Musizierens.Beide Tonleitern bestehen aus sieben Stufen, die jedoch durch die Stellung der Halbtonschritte voneinander abweichen. Als abschließende 8. Stufe erscheint der oktavierte Ausgangston. Dur- und Molltonleitern mit der charakteristischen Anordnung der Halb- und Ganztonschritte werden als diatonisch bezeichnet (Gegensatz: z.B. chromatisch, pentatonisch).
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